Schifferstadter Ringer obenauf

Den zweiten Saisonerfolg im zweiten Kampf feierte die VfK-Staffel am zurückliegenden Samstagabend. Mit 32:6 fertigten die Gäste den Bundesligaabsteiger aus Nackenheim ab und behaupteten damit auch souverän die Tabellenführung.

Der Kampfabend begann jedoch entgegen des deutlichen und einseitigen Endergebnisses mitreißend wie auch abwechslungsreich. Zwölf technische Wertungen sah das Publikum bereits im ersten Aufeinandertreffen, in welchem sich Sultan Azizi und VfK-Youngster Mustafa Ak gegenüberstanden. Beide Athleten gingen voll auf Angriff und lieferten sich dabei einen packenden Schlagabtausch, welcher letztlich 17:14 für den Nackenheimer Athleten endete. Damit heimsten die Hausherren die ersten beiden Punkte des Tages ein. Die Freude darüber sollte allerdings nur kurz währen, denn Ramazan Akgün schenkte seinem Kontrahenten im Anschluss in nur 58 Sekunden 16 Punkte ein und feierte mit seiner letzten gelungenen Schleuder sogar noch einen Schultersieg.

Da die Alemannen wie auch Speyer in der Vorwoche nur acht Mann auf die Waage brachten, hatte der VfK bereits im Vorfeld acht Zähler in sicheren Händen. Leidtragende waren auf Schifferstadter Seite Daniel Herrmann und erneut Okan Lyutvi, die zwar einen Sieg feieren, aber nicht ihre Fertigkeiten auf der Matte zeigen durften. „Das ist sehr schade. Die Jungs wollen unter Beweis stellen, was sie können und damit der Mannschaft helfen. Die Aufstellungen der Gegner liegen aber leider nicht in unserer Macht“, bedauert der Vorsitzende Thorsten Libowsky die unbesetzten Klassen der Nackenheimer.

Mustafa Ak hatte zum Auftakt nicht nur den spanndsten Kampf des Abends zu bieten, sondern gleichzeitig auch den einzigen, welcher über die gesamte sechs Minuten andauerte. Bis zur Pause hatten auch Marvin Scherer und Daniel Ufelmann in ihren Duellen wenig Mühe, wenngleich zumindest Ufelmann Anlaufschwierigkeigen zeigte und kurzzeitig zurücklag. Nach kurzer Findungsphase drehte er Gegner Momamd Momand jedoch ein ums andere Mal, bis dieser auf den Schultern lag. Scherer  untermauerte gegen Vu dagegen von Beginn an seine ganze Qualität und gewann nach nur knapp zwei Minuten technisch überlegen.

Nach der Pause sah sich Cuma Akgün, dessen Gegner Bekir Demir durchaus keine Unbekannter ist, vor keiner einfachen Aufgabe, obwohl Demir stilartfremd antrat. Dieser verzeichnete im vergangenen Jahr immerhin noch sieben Bundesligaeinsätze, war gegen den Schifferstadter Akgün allerdings chancenlos.

Ausgeglichener verlief der Kampf in der Gewichtsklasse bis 71 kg, wo es bereits nach zwei Minuten 6:6 stand und zumindest für jenen Einzelkampf etwas Spannung aufkam. Der Schifferstadter Marc Fischer setzte dann allerdings zu einem verkehrten Ausheber an, schnappte sich zwei Viererwertungen und schulterte seinen Widersacher sogar noch vor dem Pausengong.

Die beiden letzten Kämpfe des Abends führten aufgrund zweier Verletzungen jeweils zur Aufgabe. Zunächst hatte Kevin Mankov Pech, dass er beim Stand von 5:3 für den Alemannen Korobkin umknickte und mit Verdacht auf Bänderris im Sprunggelenk die Matte vorzeitig verlassen musste. Abschließend profitierte David Höll von einer Rippenblessur des Nackenheimers Dean Oehrlein, welcher auch schon auf Bundesligaebene sein ringerisches Vermögen unter Beweis stellte. Höll führte zum Zeitpunkt der Aufgabe allerdings bereits 12:6 und siegte entsprechend verdient.

Ebenso verdient war letztlich auch das Endergebnis. „Einige Duelle sowie die beiden unbesetzten Klassen liefen natürlich für uns. Die Nackenheimer sind defintiv stärker als es das Resultat aussehen lässt“, räumt Libowsky im Anschluss ein. Die Stimmung im Team sei weiterhin sehr positiv. Erfreut habe die sportliche Leitung vor allem die zahlreiche Unterstützung der mitgereisten Auswärtsfans.

„Wir hoffen nun, dass wir bei unserem ersten Heimkampf übernächste Woche in der Neuen Kreissporthalle ein volles Haus erwarten dürfen“, so Libowsky, welcher den Anhänhern entgegenkommen möchte.

Wer noch die Dauerkarte der Vorsaison besitzt, bekommt als Entschädigung für die vorzeitige Abmeldung vergangenes Jahr freien Eintritt.

Die Schülermannschaft verlor ihren Freundschaftskampf in Ludwigshafen 26:20.