Eine Galavorstellung lieferte der VfK am vergangenen Samstagabend in Ludwigshafen. Mit 28:8 besiegten die Schifferstadter Ringer den bis dato noch ungeschlagenen Spitzenreiter und überflügelten den Nachbarn zum Abschluss der Vorrunde auch tabellarisch. Ebenso souverän agierte die Schülermannschaft, welche den Vorkampf mit 36:12 für sich entscheiden konnte.
Bereits am Mittwochabend, 20.30 Uhr, ist die erste Mannschaft erneut im Einsatz, wenn der ASV Nackenheim in der Schifferstadter Kreissporthalle gastiert.
Große Vorfreude war im Schifferstadter Lager bereits im Vorfeld des Kampfes zu spüren und es sollte nicht lang dauern, ehe sich diese in kollektive Glückseligkeit wandelte.
Zwar begann der Kampfabend mit einer auch in der Höhe verdienten sowie einkalkulierten 0:4-Niederlage für Noah Krasniqi, welcher seinem knapp 20 Jahre älteren Kontrahenten im Generationenduell nur wenig entgegenzusetzen hatte, doch das weitere Geschehen lief ausschließlich für die Gäste.
Im Schwergewicht beherrschte Ramazan Akgün seinen Gegner Can Kara vier Minuten nach Belieben, ehe Kara wegen mehrfacher Mattenflucht vorzeitig disqualifiziert wurde.
Seinen Siegeszug setzte anschließend auch Marvin Scherer fort, welcher dem jungen Timo Glöckner in jeglicher Hinsicht überlegen war und mit drei sehenswerten Würfen nach nur kurzer Zeit technisch überlegen gewann.
Der VfK war nun erstmals in Führung und sollte diese auch nicht mehr abgeben. Daran hatte auch Roman Lobach gehörigen Anteil, denn ähnlich wie seine beiden vorherigen Mannschaftskollegen im klassischen Stil, heimste auch der Freistilspezialist die volle Punktzahl ein, nun aber per Schultersieg.
Den ersten Kampf über die volle Distanz sah das Publikum daraufhin im Duell zwischen dem weiterhin stilartfremd agierenden Daniel Ufelmann und Mohamad Sultani. 16:9 siegte der Schifferstadter letztlich in einem punktereichen Kampf und konnte sich dabei einmal mehr auf seine konditionellen Vorteile verlassen. „Es macht sich vor allem in der Endphase eines Kampfes bemerkbar, dass der Großteil unserer Sportler vier Mal pro Woche trainiert. Das können andere kleinere Vereine oftmals nicht gewährleisten“, führt Libowsky ungleiche Verhältnisse in der Trainingsgestaltung beider Klubs an.
14:4 führte die Mannschaft um Cheftrainer Markus Scherer zur Pause und sie konnte höchst optimistisch auf den zweiten Durchgang schauen.
Dies lag unter anderem daran, dass Cuma Akgün bereits nach dem Wiegen als Sieger feststand, weil Gegner und Ex-VfK’ler Nasar Sediqi das Gewichtslimit überschritt.
So war es angesichts der hohen Führung zu verschmerzen, dass Rückkehrer Marc Fischer unter seinen Erwartungen blieb und überraschend deutlich verlor.
Für den endgültigen Mannschaftserfolg sorgte dann drei Kämpfe vor Ende Kevin Mankov, der seinen Widersacher nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit schönen Beinangriffen gleich zweimal in die gefährliche Lage und letztlich auch auf beide Schulterblätter manövrierte.
Satte 27 Punkte gab es zwischen Daniel Hermann und Malik Nurmatov zu sehen. Hermann führte bereits 12:0, agierte in der Folge allerdings etwas übereifrig und musste in der Schlussphase nochmal zittern, brachte die Führung aber über die Zeit.
Souveräner gestaltete David Höll den abschließenden Kampf des Abends. Der vergangenes Jahr noch im VfK-Dress auflaufende Samuel Remle hatte gegen Höll zu keiner Zeit auch nur den Hauch einer Chance, sodass ein 17:0-Erfolg vier weitere Punkte fürs VfK-Konto bedeuteten.
Zur Herbstmeisterschaft reichte es zwar trotz des deutlichen Sieges nicht, weil der ASV Mainz 88 im Fernduell noch hauchzart die Nase vorn hat. Dies sollte die Freude über einen immens wichtigen Erfolg jedoch keineswegs schmälern, denn ein gewisser Ergebnisdruck war im Vorfeld durchaus gegeben. „Eine Niederlage wäre nicht nur ein enormer Rückschlag gewesen, sondern hätte vermutlich schon das Ende unseres sportlichen Saisonziels bedeutet“, weiß VfK-Vorsitzender Thorsten Libowsky um die Relevanz des Sieges. Nun bilden Ludwigshafen, Mainz und der VfK ein punktgleiches Führungstrio, sodass der Kampf um den Titel in der Rückrunde quasi erneut bei Null beginnt.
Diese startet bereits am Mittwochabend. Der Gast aus Nackenheim rangiert derzeit auf dem letzten Tabellenplatz, konnte sich jedoch nach enormen personellen Problemen zu Saisonbeginn zuletzt rehabilitieren und siegte vergangenes Wochenende in Speyer. Aufgrund des Stilartwechsels gibt es zudem personelle Unwägbarkeiten. Einige Athleten rücken eine Gewichtsklasse auf und auch bisher nicht eingesetzte Sportler wie beispielsweise Musa Günes drängen ins Team. Möchte man die Titelambitionen allerdings weiterhin wahren, sind zwei weitere Zähler Pflicht.