Folgenschwere Pleite im Gipfeltreffen
Im Spitzenduell um die Rheinland-Pfalz-Liga-Meisterschaft unterlag der VfK am zurückliegenden Samstagabend mit 16:13 in Mainz und muss nun auf ein Wunder hoffen, um nochmal ins Titelrennen eingreifen zu können.
Dabei schienen die Voraussetzungen im Nachgang des Wiegens eigentlich optimal. Die Hausherren konnten gleich zwei Gewichtsklassen nicht besetzen, sodass acht Zähler umgehend auf das VfK-Konto wanderten. Auf der Matte selbst lief es anschließend allerdings weniger erfolgreich, wenngleich Noah Krasniqi zunächst noch einen vielversprechenden Start hinlegte.
In einem ausgeglichenen Duell lag Krasniqi 8:6 in Front, ehe er seinen Kontrahenten in die gefährliche Lage befördern und letztlich auch erfolgreich auf die Schultern legen konnte. Nicht zu erahnen war zu diesem Zeitpunkt jedoch, dass die sechs Folgekämpfe allesamt gegen die Schifferstadter laufen sollten.
Sowohl Roman Lobach als auch Musa Günes waren ihren Gegnern deutlich unterlegen und gaben jeweils die volle Punktzahl ab. Weil jene Ergebnisse gegen zwei erwartet starke Mainzer Athleten allerdings keine Überraschung waren, konnten beide Niederlagen noch verkraftet werden. Anders sah es nachfolgend aus.
Daniel Ufelmann gab nach überzeugender stilartfremder Vorrunde sein Rückrundendebüt in dessen angestammten klassischen Stil, verlor allerdings überraschend deutlich mit 22:12. Zwischenzeitlich machte der Mainzer Timur Demir innerhalb von 30 Sekunden satte 14 Zähler, die Ufelmann gegen Ende nicht mehr aufholen konnte. Somit gingen die nächsten drei Punkte aufs Mainzer Konto und das Unheil nahm nun seinen Lauf.
Nach der Pause sollte Kevin Mankov den Negativtrend stoppen, doch nach ordentlichem Beginn kam dessen  körperliche Unterlegenheit zunehemnd zum Vorschein, weshalb letztlich eine 12:5-Niederlage auf der Punktetafel prankte. So gingen die Hausherren erstmals am Abend in Führung.
Dominik Schmitt agierte anschließend trotz achtjähriger Pause zwar taktisch gut und gab seinem Kontrahenten nur wenig Möglichkeiten zur Entfaltung. Weil eigene Anfriffe allerdings ebenfalls kaum Ertrag brachten, musste auch Schmitt zwei Zähler abgeben. Mittlerweile führten die Mainzer 15:12, wenngleich bei noch zwei ausstehenden Kämpfen noch alles offen war.
Doch auch der letztlich entscheidende Kampf des Abends lief gänzlich gegen die Gäste. Jan Briegel verlor in einem Kampf auf Augenhöhe hauchzart mit 10:9 und der Traum vom möglichen Titel war damit ausgeträumt. Wenig zufrieden zeigte sich VfK-Vorsitzender Thorsten Libowsky mit den Kampfrichterentscheidungen in jenem Duell. „Es gab einige strittige Situationen, die jedoch allesamt für Mainz ausgelegt wurden. Das war schon sehr bitter für uns“, haderte Libowsky.
So brachte es abschließend auch nichts mehr, dass David Höll einen 0:3-Rückstand noch zu einem 5:3 umbiegen konnte.
„Es hat uns heute leider in einigen Kämpfen das Quäntchen Glück gefehlt, um vielleicht einen Punkt weniger abzugeben oder einen zusätzlich zu holen“, so Libowsky, der die Situation realistisch einschätzt. „Über beide Kämpfe gesehen war Mainz einfach einen Tick stärker, das gilt es anzuerkennen“, beurteilt Libowsky die verpasste Meisterchance nüchtern.
Rein theoretisch ist der Titel zwar noch erreichbar, in der Praxis dürfte dieses Szenario allerdings kaum machbar sein. Die Schifferstadter müssten beide ausstehenden Kämpfe gewinnen und Mainz jeweils verlieren. Darum lautet das neue Ziel, zumindest den zweiten Platz abzusichern. Einen passenden Saisonabschluss bietet dahingehend immerhin das Derby gegen den ASV Ludwigshafen am 16. Dezember vor heimischer Kulisse. Bis dahin dürfte die erste Enttäuschung verflogen sein. Libowsky kann bereits jetzt ein positives Fazit ziehen.
„Wir haben die ganze Saison ausschließlich mit unseren eigenen Athleten gerungen und waren dennoch nur ein My vom Titel entfernt. Angesichts der finanziellen Situation und der Abmeldung vergangenes Jahr können wir darauf stolz sein“, merkt Libowsky an.