Ringer machen kurzen Prozess / VfK empfängt Speyer zum Derby

Einen erfolgreichen Rückrundenauftakt feierte der VfK am vergangenen Mittwochabend. Im Heimduell gegen den SV Alemannia Nackenheim setzten sich die Schifferstadter überaus deutlich mit 36:1 durch und kletterten damit auf Rang eins der Rheinland-Pfalz-Liga.

Die nächste Begegnung steht bereits bevor. Heute Abend, 19.30 Uhr, empfängt die Scherer-Staffel zum Rückkampf den AV 03 Speyer. Selbiges Duell gibt es ab 17.30 Uhr zwischen beiden Schülermannschaften.

Lediglich 18 Minuten Kampfdauer sah das Publikum am Mittwochabend in der Neuen Kreissporthalle. Doch dies lag nicht allein an der Schifferstadter Überlegenheit. Wie bereits im Hinkampf stellten die Alemannen lediglich acht Athleten, sodass zwei Begegnungen bereits im Vorfeld entschieden waren. Für die Schifferstadter  Führung ein unbefriedigender Umstand. „Aufgrund der gegenwärtigen Hallenproblematik mussten wir einen Ausweichtermin unter der Woche suchen. Wir haben noch dem Nackenheimer Wunsch entsprochen, eine Stunde später als üblich zu ringen. Dass dann dennoch zwei Kämpfe ausfallen müssen ist enttäuschend und schade für die Fans“, erklärt Vereinsvorsitzender Thorsten Libowsky die ungewöhnliche Ansetzung und damit einhergehende Begleiterscheinungen.

Die sportliche Leistung der Schifferstadter Ringer war dagegen nahezu astrein. Den einzigen Kampf über die volle Kampfdauer, aber gleichzeitig auch die erste und einzige Niederlage des Tages hatte Noah Krasniqi zu verantworten. Stilartfremd dominierte der erst 14-Jährige bis 20 Sekunden vor dem Ende, ehe dessen Gegner das Duell mit einer Viererwertung doch noch drehen konnte.

Das nachfolgende Quintett um Musa Günes, Roman Lobach, Marvin Scherer, Cuma Akgün und Kevin Mankov bot anschließend ein Festival der Schultersiege. Die einseitige Begegnung verkam in dieser Phase zu einem internen Wettkampf, wer seinen Kontrahenten am schnellsten auf die Schultern befördern kann. Dies gelang letztlich Marvin Scherer nach gerade einmal 14 Sekunden.

„Erfolge sind wichtig für das Ringergemüt. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass die Nackenheimer insgesamt kaum Gegenwehr zeigten“, ordnet Trainer Markus Scherer die Leistung realistisch ein.

Hervorheben wollte Scherer dennoch zwei Athleten. „Musa Günes überzeugte bei seinem ersten Herrenkampf. Das war sehr solide“, freute sich der Coach über die Premiere seines Schützlings. Der Nachwuchsathlet war in der laufenden Saison bisher lediglich in der Schülermannschaft aktiv. Ein Sonderlob gab es zudem für Marc Fischer, welcher am Vortag seine Volljährigkeit feiern durfte und technisch überlegen gewann. „Obwohl Marc stilartfremd antreten musste, lieferte er eine blitzsaubere Leistung und konnte sich damit selbst beschenken“, so Scherer.

Im letzten Kampf des Abends hatte David Höll gegen den bundesligaerfahrenen Dean Oehrlein zunächst etwas Mühe, reihte sich dann aber in die herausragende Mannschaftsleistung ein und steuerte ebenso die volle Punktzahl bei. Jan Briegel und Daniel Hermann siegten jeweils ohne Gegner.

„Wir hätten uns natürlich etwas ausgeglichenere Kämpfe erhofft. Wir haben unser Soll aber erfüllt und es gab tolle technische Wertungen zu sehen“, zieht Scherer ein positives Fazit.

Der deutliche Erfolg könnte im Schlussklassement noch bedeutend sein, sollten zwei Mannschaften punktgleich einlaufen. Für den Moment darf sich die VfK-Staffel jedenfalls über die Tabellenführung freuen, welche es im Derby gegen den AV 03 Speyer heute Abend zu verteidigen gilt. „Wir hoffen auf einen stabileren Gegner, wollen den Zuschauern zehn packende Kämpfe bieten, aber zum Schluss natürlich als Sieger von der Matte gehen“, blickt Scherer voraus.